Badewanne einbauen

Selbst ist der Mann! (oder auch die Frau!) – Diesen Spruch hört man oft, doch trotzdem holt man sich für fast alles einen Experten vom Fach. Für alle anderen, die sich doch selbst mal an verschiedenen Arbeiten versuchen (oder auch Geld sparen) möchten, haben wir hier einen kleinen Ratgeber zum Thema:

Eine freistehende Badewanne selbst einbauen und anschließen

Zu Beginn möchten wir ausdrücklich sagen, dass wir weder für entstehende Schäden während der Montage, noch Schäden während der Nutzung haften. Dieser Ratgeber soll allgemeine Informationen vor einem Kauf liefern und ersetzt keinesfalls dem Produkt beigelegte Aufbauanleitungen. Trotz allem hoffen wir, dass wir Ihnen etwas Klarheit bei diesem Thema verschaffen können und Sie eventuell sogar zu einer Kaufentscheidung kommen.

Freistehende Badewanne Acryl freistehend Wanne Weiß Badewanne4Was genau ist der Unterschied einer freistehenden zu einer „normalen“ Badewanne?

Im Grunde genommen sind beide das Ein und Selbe. Der einzige Unterschied liegt darin, dass eine „normale“ Wanne direkt an einer Wand oder passenden Nische installiert wird. Da das Ganze etwas komisch aussehen würde, wird die Wanne „eingemauert“. Zudem ist der Wasseranschluss an einer Wand installiert.

Eine freistehende Wanne steht meist, wie der Name auch sagt, frei mitten im Raum. Einige Modelle werden trotzdem ummauert. Trotz dieser zwei verschiedenen Varianten haben beide eine Gemeinsamkeit gegenüber den wohl üblicheren Modellen: ihr Wasseranschluss ist im Boden verlegt und benötigt keine Wand für seine Installation.

Welche Voraussetzungen muss ein Raum erfüllen?

Zum Einen braucht man erst einmal einen Raum, der groß genug ist für die Wanne selbst. Wichtig ist hier, dass man genug Platz einrechnet für um die Wanne herum. Macht man das nicht, so kann die Badewanne schnell einmal das ganze Zimmer blockieren und der Traum vom luxuriösen Bad ist geplatzt. Mindestens acht Quadratmeter an Platz, ohne Berücksichtigung nicht rechteckiger Räume, sind ein Muss. Nicht zu vergessen: Die Wanne möchte auch erst einmal in das Badezimmer transportiert werden. Türen oder Fenster, die breit genug sind, sind Pflicht!

Einen weiteren Punkt stellen die bereits verbauten Leitungen (falls vorhanden). Sind diese schon in einer Wand verbaut, gilt es diese korrekt umzubauen und neu zu verlegen. In jedem Fall muss der Boden zu Beginn des Umbaus freigelegt sein. Nur so ist eine Legung der notwendigen Leitungen erst möglich und der Umbau kann stressfrei erfolgen. Gegebenenfalls sollte man in Betracht ziehen gleich alle Fliesen im Bad zu wechseln, da der Boden wie gesagt sowieso freigelegt werden muss.

Ausnahmen bieten Wannen mit Standfüßen. Die oft mit antik-angehauchtem Design verkauften Exemplare besitzen offenliegende Leitungen, was einen Einbau und auch die Wartung extrem erleichtert. Rein theoretisch kommt man hier auch ohne große Umbauten im heimischen Badezimmer aus, da die im Normalfall schon vorhandenen Wandanschlüsse genutzt werden können. Allerdings muss man das etwas ausgefallene Design mögen.

Freistehende Badewanne Acryl freistehend Wanne Weiß Badewanne6Welche Voraussetzungen sollten Sie als Heimwerker mitbringen?

Theoretisch kann jeder eine Wanne einbauen und richtig anschließen. Man sollte sich lediglich an die mitgelieferten Anleitungen halten und schon kann man nur noch relativ wenig falsch machen.

Da eine Wanne an sich ziemlich schwer sein kann, sollte man besser doch schon „etwas heben können“. Es können sicherlich auch Familienmitglieder, Nachbarn oder Bekannte aushelfen, was auch zu empfehlen ist, denn eine Wanne zieht gerne mal um die 150 Kilogramm oder mehr.

Ebenfalls von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich, wären bereits gesammelte Erfahrungen mit den entsprechenden benötigten Geräten, wie Bohrmaschine, Akkuschrauber und Co..

Das Wichtigste ist und bleibt aber die Motivation, etwas selbst zu bauen!

Wie wird das Ganze nun verbaut?

Böse Zungen mögen behaupten, der Einbau einer freistehenden Badewanne ist identisch mit dem einer konventionellen Einbauwanne, doch diese Aussage ist nur zum Teil korrekt. Die Wasserzuleitungen müssen gänzlich anders verlegt und angeschlossen werden, doch wir fangen am besten erst am Anfang an, statt mitten ins Geschehen zu springen:

  • Der Anfang eines solchen Projektes sollte immer erst im Kopf entstehen und gut durchplant sein. Passende Werkzeuge bereitlegen, Materialien zeitig kaufen und gegebenenfalls passend liefern lassen und so weiter.
  • Ist das alles schon geschehen, empfiehlt es sich erst alle Leitungen zu legen, bevor man zur Wanne greift. Die benötigten Zuleitungen und/ oder Adapterstücke werden nicht immer mit der Wanne mitgeliefert, da zum Beispiel deren Länge je nach Bad unterschiedlich ist. Am besten vorher informieren und zeitig besorgen.
  • Der nächste Schritt besteht daraus, Platz für die Zuleitungen zu schaffen. Entsprechende Aussparungen im Boden müssen geschaffen werden. Je nach Beschaffenheit und Dicke wird entweder der gesamte Boden etwas angehoben, die gesamten Kanäle in den Boden gefräst oder eine Kombination aus Beidem. Böden mit bereits vorhandener Fußbodenheizung können den Einbau deutlich erleichtern.
  • Sind die Schläuche, Adapter und eventuell auch Ventile verlegt und verbunden, empfiehlt es sich das System jetzt auf Undichtigkeiten zu prüfen. Ist dies geschehen, sollten die Leitungen nicht an dem Hauptwassernetz angeschlossen bleiben, beziehungsweise die Wasserzufuhr abgeriegelt sein. Der sinnvollste Schritt jetzt wäre es, den Boden mit Fliesen zu bestücken, wobei man gleich Revisionsklappen für spätere Wartungsarbeiten integrieren kann.
  • Es folgt die Montage der Badewannenaußenschale. Diese geschieht in vielen Fällen durch einfache Verschraubungen mit dem Boden. Die Innenschale kann danach direkt eingesetzt werden. (Einige wenige Modelle verzichten auf die Unterteilung von Innen- und Außenwanne. Der Zusammenbau beider Teile entfällt dann natürlich.)
  • Da die Armatur nun nicht direkt an einer Wand angebracht werden kann, gilt es nun die Wannenrandarmatur an passender Stelle zu montieren und anzuschließen. Da Sie nun eine freistehende Wanne haben, kann gerne mit der Position der Armatur experimentiert werden. Dinge, wie getrennten Wassereinlauf am Fußende und Bedienung in Handnähe erfordern allerdings etwas mehr Geschick und sind dementsprechend schwerer zu realisieren. Unmöglich ist es jedoch nicht!
  • Letztendlich kann das Projekt mit allen Wasser- und Abwasserleitungen verbunden werden. – Ein letzter Test, ob alles funktioniert, und „schon“ ist man fertig.
  • Nun ja, doch noch nicht ganz: Die „Baustelle“ sollte noch gereinigt und alle Fugen und Ritzen wasserdicht abgedichtet werden, um etwaige Folgeschäden zu verhindern.

 

PS: Sollte doch etwas nicht klappen, ist es keine Schande, sich doch noch einen Fachmann zu Rate zu ziehen.